Nachdem in den letzten beiden Jahren immerhin vier Spieler um den mittelschwäbischen Dähnepokal mitspielten, waren es dieses Mal nur zwei. Dieses Mal trat für Königsbrunn Denis Gretz und für Klosterlechfeld ich selbst an. Natürlich war ich aufgrund der Zahlen leichter Favorit, allerdings muss man dazu sagen, dass Denis ein aufstrebendes Jugendtalent ist, das allein in dieser Saison unter anderem Thomas Melber (1955) aus Landsberg geschlagen hat. Ich war deshalb vorgewarnt. Leider kam ich zu Beginn der Partie nicht gut aus meiner Eröffnung (Caro-Kann) heraus, nachdem ich mal wieder eine meiner Varianten nicht beherrsche… Um die frühen Schwierigkeiten zu kompensieren, benötigte ich viel Bedenkzeit, was sich später als entscheidendes Merkmal des Partieausgangs herausstellen sollte. Denis bewies zu dieser Phase der Partie sehr gutes Stellungsverständnis und spielte gut mit. Ich konnte nach einiger Zeit meine Figuren zu meinen Gunsten umgruppieren, nachdem Denis etwas zu langsam spielte. Nun konnte ich Stück für Stück ein gutes Gegenspiel etablieren und einen mächtigen Königsangriff aufziehen. Die Figuren meines Gegners befanden sich auf einmal in schlechten Positionen. Allerdings kam ich dann in arge Zeitnot!!! Ich musste noch 15 Züge in 10 Minuten spielen. Zu dieser Phase leider etwas ungünstig, wenn man Kombinationen durchrechnen muss. So war es dann auch, dass ich die entscheidende Kombination mit klarem Gewinn nicht sah… Trotz dieser Tatsache konnte ich eine Leichtfigur gewinnen. Aber erneut konnte ich nicht richtig fortsetzen (ZEITNOT!!!) und mein Gegner konnte sogar in ein gewonnenes Endspiel abwickeln. Nachdem er aber selbst in starke Zeitnot kam, opferte er seinen Turm und spielte ein Dauerschach. Die Partie endete also Remis, und somit kam es zum Stechen über 10-Minuten-Blitzpartien. Hier konnte ich mich allerdings auf meine Fähigkeiten verlassen und schlug ihn zwei Mal ohne große Probleme. Damit konnte ich nach 2010 und 2011 auch 2012 den Mittelschwäbischen Einzelpokal gewinnen und werde erneut den Wanderpokal bei mir in der Vitrine stehen lassen dürfen.
Von: Alexander King