Der Mannschaftskampf gegen Marktoberdorf begann sehr gut, da wir das zweite Brett kampflos gewannen. Allerdings ist es oft so wie im Fußball nach einer roten Karte, wo zehn Mann stärker spielen als elf. Eine mögliche Erklärung für dieses Phänomen ist, dass die verbleibenden Spieler wissen, dass sie jetzt mehr tun müssen.
Der weitere Verlauf war dann ungünstig für uns, da Georg und Lorenz schon in der Eröffnung ungünstige Stellungen hatten.
Bei Georg war es ein Einsteller eines Bauern, der zwar ähnlich wie bei einem geplanten Gambit zu aktivem Spiel führte, nur wurde zugleich ein Figurenendspiel mit Türmen erreicht, wo der Marktoberdorfer Spieler die aktiven Läufer effektiv zurückdrängen konnte. Das verbleibende Turmendspiel war technisch verloren.
Lorenz hatte einen vergifteten Bauern gefressen, was ihm bzw. genauer seiner Stellung nicht gut bekam. Sein Gegner ließ dann zwar einen noch aktiveren Zug aus, nur war auch so die Stellung auf den weißen Feldern kaum zu halten. Als Lorenz dann noch einen Spieß des schwarzfeldrigen Läufers übersah, hatte das aktive Läuferpaar seine garstige Wirkung gezeigt.
Trotzdem war noch die Chance auf Ausgleich da, da es auf den verbleibenden Brettern leicht besser aussah. Leider war uns um eine umgangssprachliche Maßeinheit, die ich hier im offiziellen Bericht nicht angeben darf, der Ausgleich verwehrt.
Alexander machte Remis, nachdem bei einer spiegelbildlichen Stellung zuerst die Türme und dann die Damen abgetauscht waren. Hier war nicht zu sehen, wie einer der Spieler einen Vorteil aus dem gleichen Figurenendspiel hätte erzielen können.
Stefan wickelte gewohnt souverän in ein Turmendspiel ab und hatte sogar einen Freibauern. Nur war sein König durch eine senkrechte Sperre abgeschnitten, während sich der gegnerische König direkt vor dem Bauern platzieren konnte. Remis.
Manuel spielte sehr gut und hatte stets leichten Druck. Es war auch hier so, dass zuletzt ein Turmendspiel übrig blieb. Auch wenn dort zu Beginn des Turmendspiels Manuel leicht aktiver stand, war sein König auf der Grundreihe eingesperrt. Das Turmendspiel neutralisierte sich daher sehr schnell
Helmut kam gleichsam in ein Turmendspiel, bei dem das Turmpaar des Gegners leicht aktiver stand. Als Helmut dann einen Abtausch in der d-linie mit dem „verkehrten“ Turm begann, konnte sein Gegner ein Zwischenschach geben, was ihm die Möglichkeit verschaffte, einen Bauern zu gewinnen. Wäre es zum Generalabtausch der Türme gekommen, wäre Helmut im Bauernendspiel leicht aktiver gestanden. So war auch dieses verbleibende Turmendspiel Remis.
Lukas spielte im Mittelspiel überragend; er schaffte es, seinem Gegner einem isolierten Bauern im Figurenendspiel zu verpassen. Auch hier war die Stellung leider in Summe und im Ergebnis nicht zu verbessern, da unglücklicherweise ungleichfarbige Läufer am Brett verblieben. Der König allein konnte keine Einbruchsfelder erzwingen. Remis.
Damit war der Kampf nach hartem Ringen verloren.