im Abstiegskampf gegen Friedberg 4,5 : 3,5 gewonnen!
Wir spielten heute in dem Räumen des ehemaligen Klosters bzw. der Wallfahrtskirche; das altertümliche Ambiente des Spielsaales war sehr schön. Zudem hat das alte Gemäuer an sich einen rustikalen Reiz.
Hier gilt der Dank an unseren Käpt’n Stefan, der das Spiellokal organisiert hatte, da durch die heutigen Regionalwahlen der Gemeindesaal blockiert war und auch den „Umzug“ des Spielmaterials vorgenommen hatte.
Erfreulich war, dass wir in Bestbesetzung antreten konnten, da gerade die Führungsbretter wichtig sind, da bei einem Ausfall eines Führungsspielers sonst alle ein Brett aufrücken, was die Waagschale nachteilig beeinflussen kann.
Auf beiden Seiten war die Wichtigkeit dieses Mannschaftskampfes von Anfang an klar, da es im Abstiegskampf mit der vorletzten Runde in die heiße Phase ging und so wurden die Partien vorsichtig angelegt.
Lorenz an Brett 5 spielte einen ungenauen Eröffnungszug, als er seinen Springer über den Damenflügel entwickeln wollte. Er bemerkte seinen Fehler gerade noch rechtzeitig und korrigierte den Fehler durch den Rückzug des Springers auf das Ausgangsfeld. Obwohl er damit zwei Tempi, zudem mit den schwarzen Figuren, verloren hatte, war die Stellung haltbar, weil sein Gegner nicht sofort die aktiveren Figuren nachsetzte. Remis.
Alexander an Brett 2 spielte die Eröffnung mit einem ähnlichen Stellungstyp genauer; dort war keine Gefahr gegeben, dass sein Gegner einen wirksamen Hebel hätte ansetzen können. Auch hier kam es zum Remis.
Kevin an Brett 4 hatte in der Eröffnung einen optischen Raumvorteil, der zugleich durch die beiden starken Freibauern seines Gegners am Damenflügel voll kompensiert wurde. Da es für keinen der beiden Spieler einen Weg gab, die jeweilige Stellung zu verbessern, einigte man sich auf Remis.
Ähnlich machte es unser Käpt’n Stefan, der an Brett 6 seinen gewohnten Eröffnungsaufbau wählte und zu einem sicheren Remis kam.
Der Zwischenstand war somit 2:2 und die vorläufige Einschätzung war, dass auch die restlichen Partien jeweils zum Remis führen sollten, wobei Hans mit dem Mehrbauern an Brett zu diesem Zeitpunkt sicherlich die besten Siegchancen hatte. Es ist zugleich wie mit den Prognosen bei einer Wahl: eine Hochrechnung ist keine sichere Bank und im Schach müssen Partien erst zu Ende gespielt werden.
Zum Glück für uns spielte Georg an Brett 7 technisch brilliant, als er in einem remisausschauenden Endspiel, jeweils mit Turm, Springer und Bauern, seinen Springer aktiv einsetzen konnte und mit einer Gabel auf Turm und ungedeckten Bauern einen wichtigen Bauern gewann. Wichtiger als der Mehrbauer war, dass sein Springer weiter positonell Druck machen konnte, zusammen mit der Beherrschung der offenen Turmlinie und dem aktiven König, der den Freibauern unterstützte. In Folge gewann er dann noch die Qualität und das verbleibende Endspiel war einfach gewonnen.
Bald darauf machte Lukas am Spitzenbrett in einer gleichstehenden Stellung Remis, indem er positionell ständig auf Ausgleich achtete. Damit führten wir als Zwischenergebnis 3,5 zu 2,5, so dass die beiden verbleibenden Partien das Zünglein an der Waage waren.
Georg und Lorenz schätzten draußen, dass Hans mit dem Mehrbauern mindestens Remis haben sollte, während Helmuts Stellung unter Druck stand. Wir scherzten noch bei Wiederhineingehen, um die konkrete Entwicklung der beiden entscheidenden Partien nachzuschauen, wenn jetzt ein Schrei eines Zuschauers kommt, ist alles doch anders als die vorläufige Einschätzung.
Hier war es dann an Brett 2 soweit, wonach aus der spaßigen Anmerkung bitterer Ernst geworden war und man hätte am liebsten einen Urschrei von sich gelassen: Hans hatte eine einzügige Springergabel übersehen und eine Figur kompensationslos eingestellt. Der Trost ist, dass es u. a. auch dem Großmeister Robert Hübner in einem Kanditatenkampf passiert war, eine Springergabel zu übersehen. Im Nachhinein, nach der Schlacht ist jeder General, hätte Hans den Springer gegen einen Läufer abtauschen sollen, auch wenn damit ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern und einer erhöhten Remiswahrscheinlichkeit entstanden wäre. Hans hat sich für sein positionell überzeugendes Spiel nicht belohnt.
Zugleich wurde diese bittere Pille an Brett 8 durch Helmut versüsst, der auf die Siegstraße eingebogen war, nachdem sein Gegner die Damen tauschte und damit zugunsten von Helmut den Angriffsdruck zurückgenommen hatte. Als dann sein Gegner auch noch übersehen hatte, dass das Qualitätsopfer nicht ging, weil auch der zweite Turm angegriffen war, war die Stellung klar gewonnen. Helmut konnte beide Türme auf die siebte Reihe bringen und den gegnerischen König mit Matt drohen und seine Bauern in Bewegung setzen konnte.
Dies ist der Vorteil im Mannschaftskampf, wonach sich Stellungsglück und -pech doch hin und wieder ausgleichen und wir hatten heute das glückliche Ende für uns. Dies war umso wichtiger, als auch ein weiterer Konkurrent im Abstieg gleichsam punktete. Unser Vorteil ist nun, dass zwei direkte Abstiegskonkurrenten direkt im „show down“ gegeneinander antreten und damit unser „Sicherheitsabstand“ zumindest zu einem der beiden Mannschaften bleiben wird.
Damit sollte eine schwierige Saison doch noch für uns versöhnlich ausgehen.
2 | SK Klosterlechfeld | DWZ | – | SC Friedberg | DWZ | 4½ – 3½ | ||
1 | 1 | Melzner, Lukas | 2135 | – | 1 | Bendel, Ralf | 2018 | ½ – ½ |
2 | 2 | Hornung, Hans, Dr. | 2061 | – | 2 | Baierlein, Martin | 1980 | 0 – 1 |
3 | 3 | King, Alexander | 1999 | – | 3 | Nierlich, Gerhard | 1931 | ½ – ½ |
4 | 4 | Steffen, Kevin | 2053 | – | 4 | Weigl, Gerald | 1937 | ½ – ½ |
5 | 5 | Heinrich, Lorenz | 1949 | – | 6 | Pfitzmaier, Martin | 1868 | ½ – ½ |
6 | 6 | Winterkamp, Stefan | 1982 | – | 7 | Kessler, Helmut | 1836 | ½ – ½ |
7 | 7 | Müller, Georg | 1874 | – | 10 | Forster, Rudolf | 1764 | 1 – 0 |
8 | 8 | Heinrich, Helmut | 1928 | – | 17 | Fischer, Stefan | 1775 | 1 – 0 |
Schnitt: | 1997 | – | Schnitt: | 1888 |
Alle Ergebnisse:
8. Runde am 16.03.14 | | ||||||||
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1 | SC Kaufbeuren 1892 | – | SC Türkheim/Bad Wörishofen | 3 – 5 | ||||
2 | SK Klosterlechfeld | – | SC Friedberg | 4½ – 3½ | ||||
3 | SK Rochade Augsburg | – | SC Kempten 1878 | 6 – 2 | ||||
4 | SK Königsbrunn | – | SK Krumbach 1945 II | 4½ – 3½ |
Tabelle:
Schwabenliga 1 2013/2014
Rang | Mannschaft | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | MPkt | BPkt |
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1. | SC Türkheim/Bad Wörishofen | ** | 3 | 5 | 5 | 5 | 5½ | 5½ | 6 | 12 – 2 | 35,0 – 21,0 | |
2. | SK Königsbrunn | 5 | ** | 4 | 4 | 4½ | 4½ | 3½ | 4½ | 10 – 4 | 30,0 – 26,0 | |
3. | SK Marktoberdorf I | 3 | 4 | ** | 2½ | 4½ | 5 | 4 | 5 | 8 – 6 | 28,0 – 28,0 | |
4. | SC Kaufbeuren 1892 | 3 | 4 | ** | 4 | 2 | 5½ | 4½ | 4½ | 8 – 6 | 27,5 – 28,5 | |
5. | SC Kempten 1878 | 3 | 5½ | 4 | ** | 2½ | 2 | 5 | 7 | 7 – 7 | 29,0 – 27,0 | |
5. | SK Klosterlechfeld | 3½ | 3½ | 6 | 5½ | ** | 2 | 4½ | 4 | 7 – 7 | 29,0 – 27,0 | |
7. | SK Rochade Augsburg | 2½ | 3½ | 3 | 2½ | 6 | 6 | ** | 4 | 5 – 9 | 27,5 – 28,5 | |
8. | SC Friedberg | 2½ | 4½ | 4 | 3½ | 3 | 3½ | ** | 4½ | 5 – 9 | 25,5 – 30,5 | |
9. | SK Krumbach 1945 II | 2 | 3½ | 3 | 3½ | 1 | 4 | 4 | 3½ | ** | 2 – 14 | 24,5 – 39,5 |