Es kam in der letzten Runde der Saison 2017/18 in der Schwabenliga I zum gewünschten Showdown am „Gemeinde Corral“: mit einem Sieg gegen die Schachfreunde Augsburg hätten wir den Aufstieg in die Regionalliga noch erreichen können.
Es war von Anfang eine Herkulesaufgabe und leider konnten wir nicht in Bestbesetzung antreten. Zudem mussten wir ein Brett offenlassen, da ein Spieler kurzfristig absagen musste. Trotzdem warfen wir uns in die „Schlacht“ wie es einst unsere Vorfahren gegen die Hunnen getan hatten.
Es begann in Bezug auf die gespielten Partien verheißungsvoll, als Kevin in einer schönen Partie an Brett 3 das Eindringen der gegnerischen Dame auf g6 mit dem Läufer auf der Diagonalen c7-f7 ignorieren konnte, weil seine Position neben einem Angriffsvorteil auch genügend Verteidungs-ressourcen hatte. Hätte Weiß noch Sf5 nachziehen können, wäre es „brenzlig“ geworden, nur hatt Schwarz auch das Feld f5 vorbeugend abgesichert. Wie sagte sein Gegner, als der Berichterstatter Kevin gratulierte: „Das war nur das 1:1!“ und aktuell war’s tatsächlich nicht mehr und nicht weniger.
Alexander kam an Brett 1 leider nach und nach gegen Vuckovic Aleksandar, der rd. 300 DWZ-Punkte mehr aufweist, ins positionelle Hintertreffen und verlor.
Stefan an Brett 6 opferte mutig die Qualität, weil ihm danach ein starker weißfeldriger Läufer als Kompensation bliebt. Es gab zugleich keine Möglichkeit, die unterschiedliche Wirkung der Figuren in aktives Spiel umzusetzen. Die Spieler einigten sich auf ein Remis.
Hans an Brett 3 sah sich einer ungewöhnlichen Zugfolge ausgesetzt, da Schwarz sehr früh a5 gezogen hatte. Hier war dieser frühe Zug positionell gerechtfertigt, weil danach Weiß festlegen musste, wie er dieser ungewöhnlichen Zugfolge Paroli bieten wollte. Am Ende des Tages hatte Schwarz eine unwiderstehliche Bauernwalze auf dem Damenflügel, die nicht mehr zu stoppen war. Hans musste aufgeben.
Wolfgang hatte uns dankenswerter Weise am Brett 8 ausgeholfen und hatte nach Ansicht des Berichterstatters im Mittelspiel einen positionellen Vorteil, nachdem er den Lc8 nach b7 mit dem Bauerntausch ablenken konnte und somit sein Springer e6 eroberte. Nachdem weitere Figuren getauscht waren, entstand ein remisliches Endspiel. Die Spieler einigten sich daher auf ein Remis.
Helmut an Brett 7 hatte leichte Stellungsvorteile, da er seinen Turm auf die zweite Reihe von Weiß bringen konnte. Dieses Stellungsmerkmal allein genügt nicht zum Sieg, zumal es keine weiteren Einbruchsfelder gab. Die beiden Spieler einigten sich auf ein Remis.
Lorenz an Brett 5 kam auf die Verliererstraße, als er im Figuren- und Turmendspiel einen rückständigen Bauern auf c6 hergeben musste. Im verbleibenden Bauern- und Turmendspiel konnte sein Gegner ständig mit dem Freibauern auf der a-Linie drohen. Nachdem dann in Folge auf dem Königsflügel weitere Einbruchsfelder für Weiß gegeben waren, konnte der freie a-Bauer nicht mehr gehalten werden.
Im Ergebnis gewannen die Schachfreunde Augsburg verdient mit 5,5 zu 2,5 und sicherten sich damit souverän den Aufstieg. An diesem Tag gab es keinen bitteren Nachgeschmack; dazu war der Sieg der Schachfreunde Augsburg zu klar. Uns blieb nur den Schachfreunden Augsburg zum verdienten Aufstieg zu gratulieren.
7. Runde am 15.04.18
4 | SK Klosterlechfeld | DWZ | – | SF Augsburg | DWZ | 2½ – 5½ | ||
1 | 1 | King, Alexander | 2057 | – | 1 | Vuckovic, Aleksandar | 2321 | 0 – 1 |
2 | 2 | Hornung, Hans, Dr. | 1948 | – | 2 | Vuckovic, Zarko | 2087 | 0 – 1 |
3 | 4 | Steffen, Kevin, Dr. | 2054 | – | 3 | Kampen, Hans | 2036 | 1 – 0 |
4 | 5 | Kölbl, Jonathan | 1906 | – | 4 | Weller, Uli | 2055 | – – + |
5 | 6 | Heinrich, Lorenz | 1912 | – | 7 | Brückner, Alexander | 1867 | 0 – 1 |
6 | 7 | Winterkamp, Stefan | 1905 | – | 10 | Schädler, Andreas | 1840 | ½ – ½ |
7 | 8 | Heinrich, Helmut | 1878 | – | 12 | Gubariev, Jakob | 1888 | ½ – ½ |
8 | 10 | Koelbl, Wolfgang | 1868 | – | 15 | Weisheit, Erik | 1781 | ½ – ½ |
Schnitt: | 1941 | – | Schnitt: | 1984 |
Schwabenliga 1 2017/2018 Endtabelle:
Rang | Mannschaft | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | MPkt | BPkt |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | SF Augsburg | ** | 5½ | 4½ | 4½ | 3½ | 7 | 6½ | 6 | 12 – 2 | 37,5 – 18,5 |
2. | SK Klosterlechfeld | 2½ | ** | 3½ | 6½ | 5½ | 4 | 6½ | 5½ | 9 – 5 | 34,0 – 22,0 |
3. | SK Krumbach | 3½ | 4½ | ** | 3½ | 4½ | 4 | 7 | 5½ | 9 – 5 | 32,5 – 23,5 |
4. | Post-SV Memmingen | 3½ | 1½ | 4½ | ** | 4½ | 6½ | 4 | 5½ | 9 – 5 | 30,0 – 26,0 |
5. | SC Friedberg | 4½ | 2½ | 3½ | 3½ | ** | 3 | 4 | 5½ | 5 – 9 | 26,5 – 29,5 |
6. | SC Kempten 1878 | 1 | 4 | 4 | 1½ | 5 | ** | 4 | 2½ | 5 – 9 | 22,0 – 34,0 |
7. | BC Aichach 1917 | 1½ | 1½ | 1 | 4 | 4 | 4 | ** | 4½ | 5 – 9 | 20,5 – 35,5 |
8. | SC Königsbrunn | 2 | 2½ | 2½ | 2½ | 2½ | 5½ | 3½ | ** | 2 – 12 | 21,0 – 35,0 |