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Wichtiger Sieg gegen Sonthofen!

Auf dem Weg zu unserem Auswärtsspiel nach Sonthofen herrschte im Auto bedrückte Stimmung. Wir mussten gegen den Absteiger aus der Regionalliga zu siebt antreten, da wir keinen Ersatzspieler für die kurzfrisitg krankheitsbedingte Absage vom Dennis finden konnten. Nach der Begrüßungsrede durch den gegnerischen Mannschaftsführer, der nochmals betonte, dass es sich bei diesem Spiel um einen „Klassiker“ handelt, ging es an die Bretter. Offensichtlich wirkten diese Worte auf uns als Motivationsschub, während unser Gegner in ein tiefes Loch fiel: Hans gewann bereits in der Eröffnung eine Leichtfigur und Georg einen Bauern plus Stellungsvorteil. Beide verwandelten ihre Vorteile in Siege und nachdem ich ebenfalls meine aktivere Stellung ausnutzen konnte, waren wir mit 3:1 in Führung.
Hier hatten wir unsere erste und einzigste Minikrise im Match. Helmut hatte 4 Bauern weniger, Kevin wehrte sich gegen eine mit Dame und Läufer besetzte Diagonale des Gegners und Alex stand einfach nur ausgeglichen. Trotz ärgster Zeitnot  gewann Helmut zunächst die Quali, gab diese wieder her und holt sich 2 Bauern zurück. Nachdem sein Gegner im Zug Nr. 41 und 42 auch noch die anderen beiden Bauern herschenkte, gab dieser entnervt remis. Zeitgleich knabberte Kevin an der gegnerischen Königsstellung und sein Gegner war froh ein Dauerschach zu finden: 4:3 für uns. Alex hatte zwischenzeitlich ein Turm/Leichtfigurenendspiel mit 2 Mehrbauern auf dem Brett. Er nutzte seine Bedenkzeit vollumfänglich aus und droht eine Minute vor Spielschluss unvermeidbar mit Grundlinienmatt.
Mit einem 5:3 Sieg im Gepäck machten wir uns mit umgekehrter Stimmung im Vergleich zur Hinfahrt wieder auf den Heimweg.
Bericht: Stefan Winterkamp

4 SC Sonthofen DWZ SK Klosterlechfeld I DWZ 3 – 5
1 2 Hopfauf, Fridolin 2071 2 Hornung, Hans, Dr. 2066 0 – 1
2 3 Kuhnert, Josef 2014 3 King, Alexander 2003 0 – 1
3 4 Oberhofer, Max 1998 4 Steffen, Kevin 2067 ½ – ½
4 5 Wiechmann, Gernot 1958 5 Heinl, Dennis 1849 + – –
5 6 Maugg, Ludwig 1886 7 Heinrich, Helmut 1950 ½ – ½
6 7 Schweier, Lorenz 1921 8 Winterkamp, Stefan 1908 0 – 1
7 8 Pleyer, Felix 1905 13 Jahn, Manuel 1704 1 – 0
8 13 Aicher, Hans 1755 20 Müller, Georg 1755 0 – 1
Schnitt: 1938 Schnitt: 1912

Schwabenliga 1

2011/2012

Rang Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 MPkt BPkt
1. SK 1908 Göggingen ** 5 6 10 – 0 25,5 – 14,5
2. SK Klosterlechfeld I ** 5 5 8 – 4 30,0 – 18,0
3. SK Königsbrunn ** 3 5 8 – 2 21,5 – 18,5
4. SK Friedberg ** 6 6 – 4 23,0 – 17,0
5. SK Mering 3 3 ** 5 6 – 4 22,0 – 18,0
6. SG Kötz/Ichenhausen I 2 3 ** 4 – 8 21,0 – 27,0
7. SC Sonthofen 3 5 ** 4 – 6 19,5 – 20,5
8. TSV Wertingen 1862 ** 6 2 – 10 18,5 – 29,5
9. SF Bad Grönenbach ½ 3 2 2 ** 0 – 10 11,0 – 29,0

Alle Ergebnisse:

6. Runde am 05.02.12 |
1 TSV Wertingen 1862 SF Bad Grönenbach 6 – 2
2 SK 1908 Göggingen SK Friedberg 4½ – 3½
3 SK Mering SG Kötz/Ichenhausen I 5 – 3
4 SC Sonthofen SK Klosterlechfeld I 3 – 5

Schöner Mannschaftssieg in der Schwabenliga I gegen die starken Meringer mit 5:3!

Wir konnten beim ersten Spiel in Kj. 2012 mit Bestbesetzung spielen, was gegen die erwartet starken Meringer auch notwendig war.

Hans konnte an Brett 2 schon in Eröffnung in einer scharfen Variante seine technische Fertigkeit aufzeigen, nachdem sein Gegner in einem Gambit von der Hauptvariante abgewichen war. Nach seinem überraschenden Bauernopfer auf d5 konnte Hans seine eigene Entwicklung schnell forcieren und hatte dann gegen die lange Rochade des Gegners mächtigen Druck aufgebaut. Dies führte dann zu einem weiteren Fehlzug des Gegners, was Hans mit einem glanzvollen Matt in zwei Zügen aufzeigte.

Dennis machte an Brett 5 Remis, nachdem nach der Eröffnung bei jeweils zwei Türmen und zwei Leichtfiguren und bei gleichen Partien offensichtlich „nichts los war“; sein Gegner stand zwar etwas entwickelter und damit aktiver, ohne jedoch irgendeinen Angriffspunkt zu haben. Das solide Remis war die logische Konsequenz.

Bei Helmut war an Brett 7 wäre es ähnlich wie bei Dennis gewesen, d.. h. die Stellung mit jeweils zwei Leichtfiguren und gleichen Bauern stand bewertungstechnisch auf Remis, nur versäumte Helmut, seinen vierzigsten Zug schnell auszuführen, so dass er wegen Zeitüberschreitung verlor. Dies war äußerst schade, da die Stellung offensichtlich auf Remis stand.

Lorenz hatte nach der Eröffnung einen schönen Angriff aufgebaut und riskierte mit einem doppelten Bauernopfer, um ggf. im Angriff gewinnen zu können. Sein Gegner konnte seine Verteidigungsressourcen jeweils so geschickt einsetzen, dass es nicht ganz zum Matt reichte. Lorenz konnte sich dann mit Zugwiederholung ins Dauerschach retten.

Kevin an Brett 4 machte es besser. Dessen Gegner hatte im dreizehnten Zug seinen guten schwarzfeldrigen Läufer gegen den sog. schlechten Läufer von Weiß getauscht. Kevin konnte damit seinen versiert vorgetragenen Angriff auf der h-Linie nach und nach verstärken und gewann souverän.

Am dritten Brett spielte Alexander eine solide Eröffnung und eine schön geführte Partie. Leider sah der Berichterstatter nicht, wie es dann zu dem Remis kam, da der Berichterstatter gerade mit eigener Zeitnot zu kämpfen hatte.

Stefan an Brett 8 machte schon in der Eröffnung einen überlegenen Eindruck, d. h. wenn man als Spieler nach der Eröffnung wählen dürfte, welche Stellung man fortführen will, wäre es sicherlich die weiße Stellung von Stefan gewesen. Stefan konnte dann seinen erkennbaren Positionsvorteil sicher verwerten und gewann überzeugend.

Damit waren 4,5 Brettpunkte und somit der Mannschaftssieg unter Dach und Fach!

Toll anzusehen war, wie Lukas am Spitzenbrett in einer französischen Stellung mit Schwarz einen kleinen Stellungsvorteil „herausquetschte“, indem er die einzig offene Trennungslinie „belagern“ konnte. Im verbliebenen Turmendspiel konnte er dadurch temporär ein Plus von zwei getrennten Freibauern herausspielen, nur war sein König auf der achten Reihe eingesperrt. Damit war klar, dass Lukas einen Bauern wieder verlieren wird und meistens sind dann die Turmendspiele mit nur einem Mehrbauern Remis. Auch hier einigte man sich nach langem Kampf auf ein Remis.

Insgesamt war es ein schöner Mannschaftssieg, da wieder an allen acht Bretter schöne, umkämpfte Partien zu sehen waren. Dass wir heute die Nase leicht vorne hatten, war dann um so erfreulicher.

5. Runde am 15.01.12
1 SK Klosterlechfeld I DWZ SK Mering DWZ 5 – 3
1 1 Melzner, Lukas 2169 1 Andersen, Jens Knud 2138 ½ – ½
2 2 Hornung, Hans, Dr. 2056 3 Straub, Peter 2064 1 – 0
3 3 King, Alexander 2003 4 Neiß, Josef Martin 1983 ½ – ½
4 4 Steffen, Kevin 2067 5 Hund, Gerhard 1980 1 – 0
5 5 Heinl, Dennis 1849 6 Rebitzer, Winfried 1895 ½ – ½
6 6 Heinrich, Lorenz 1976 7 Schaub, Manfred 1906 ½ – ½
7 7 Heinrich, Helmut 1950 9 Achatz, Georg 1995 0 – 1
8 8 Winterkamp, Stefan 1908 11 Stoll, Stefan 1866 1 – 0
Schnitt: 1997 Schnitt: 1978
 Die weiteren Ergebnisse:

5. Runde am 15.01.12 |
1 SK Klosterlechfeld I SK Mering 5 – 3
2 SG Kötz/Ichenhausen I SK 1908 Göggingen 2 – 6
3 SK Friedberg TSV Wertingen 1862 5½ – 2½
4 SF Bad Grönenbach SK Königsbrunn 3 – 5
Tabelle:

Schwabenliga 1

2011/2012

 

Rang Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 MPkt BPkt
1. SK Königsbrunn ** 3 5 8 – 2 21,5 – 18,5
2. SK 1908 Göggingen ** 6 5 8 – 0 21,0 – 11,0
3. SK Klosterlechfeld I ** 5 6 – 4 25,0 – 15,0
4. SK Friedberg ** 6 6 – 2 19,5 – 12,5
5. SG Kötz/Ichenhausen I 2 ** 4 – 6 18,0 – 22,0
6. SK Mering 3 3 ** 4 – 4 17,0 – 15,0
7. SC Sonthofen 5 ** 4 – 4 16,5 – 15,5
8. TSV Wertingen 1862 ** 0 – 10 12,5 – 27,5
9. SF Bad Grönenbach 3 ½ 2 ** 0 – 8 9,0 – 23,0

Wichtiger Sieg in der Schwabenliga I

Gegen Wertingen 5,5:2,5 gewonnen!

Wir mußten wieder mehrere Spieler ersetzen, was leider die zweite Mannschaft, die zeitgleich gegen Marktoberdorf spielte, „ausbaden“ mußte. Die zweite Mannschaft verlor ersatzgeschwächt 1:7. Daher gilt zunächst der Dank der ersten Mannschaft der zweiten Mannschaft im allgemeinen und den mitspielenden Ersatzspielern im besonderen.

Hans spielte -wie immer- die Eröffnung stark und präzise. Es gab so Hefte mit Testaufgaben für Eröffnungen, wo man pro Eröffnung 100 Punkte „gewinnen“ konnte, wenn man alles richtig gemacht hat. Ich vermute sehr stark, dass Hans heute -symbolisch gesehen- die 100-Punkte nahezu eingesammelt hat; zumindest war die gegnerische Schlußstellung am Ende nur noch ein Torso. [Für seinen überraschenden Turmeinschlag gebe ich noch einen Bonuspunkt dazu.]

Lukas spielte am ersten Brett positionell sehr stark in einer Variante von Französisch und konnte dank der überlegenen Stellung auf dem Damenflügel einen Bauerngewinn drohen. Bei dem Versuch des Gegners, sich durch Abtausch zu entlasten, kam es durch einen spektakulärem Ablenkungszug zu einem Turmgewinn; die vermeintliche Deckungsfigur was schlichtweg überlastet.

Lorenz spielte heute aggressiv mit Schwarz, nachdem sein Gegner einen Bauernvorstoß zugelassen hatte. Lorenz mußte dann zwar letztlich einen Abtausch zulassen, nur blieb ihm der starke schwarze Läufer auf d4. Nach dem Abtausch der Damen und dem unmittelbar danach folgenden Abtausch der Türme in der c-Linie hatte Lorenz den Vorteil des entfernten Freibauers bei gleichfarbigen Läufern und einem näher zum Freibauern stehenden König. Lorenz drückte den Freibauern konsequent durch und gewann durch Zeitüberschreitung.

Stefan hatte heute schachlich nicht seinen besten Tag und verlor. Darin war sicherlich die heutige Terminenge nicht ganz unschuldig.

Wolfgang überspielte seinen Gegner und hatte, als der Berichterstatter hinzukam, einen ganzen Turm mehr.

Äußerst schade war der Partieausgang bei Ines, die technisch super spielte und klar auf Gewinn stand. Leider verlor sie dann in Zeitnot etwas den Faden, indem sie zunächst den wichtigen Bauern auf d5 einstellte und damit den zunächst abgesperrten gegnerischen Springer wieder zum Leben erweckte. Dass dann zum Blattfall -nach der Partie- noch eine „Diskussion“ über den 40-sten Zug von Schwarz kann der Berichterstatter nur dahingehend trösten, dass uns Spielern der ersten Mannschaft dies auch ein Mal in ähnlicher Weise in der Regionalliga passiert war. Damals -es ist ein paar Jahre her- hat es uns den möglichen Aufstieg „gekostet“ und heute ist im Ergebnis -wir reden vom Mannschaftsergebnis- is‘ nix passiert. Wie bei allen Tatsachenentscheidungen in Sport und Spiel gilt, „c’est la vie“, wie’s ein Franzose formulieren würde und fairplay ist leider auch eine subjektive Sichtweise.

Das im obigen Sinne „Nichts passiert ist“, lag dann daran, dass der Gegner von Helmut eine zwingende Mattvariante ausgelassen hat und ein weiteres Mal mit einer ähnlichen Kombination den Turmgewinn, so dass dann die Partie ins Remis verflachte. Damit waren 4,5 Punkt eingefahren.

Zu guter letzt spielte Andreas eine Betonbauernkette, auch wenn Schwarz einen Freibauern in der B-Linie bis auf b2 bringen konnte. Nur mangels Nachschub konnte Andreas bequem verteidigen und seinerseits nach und nach die eigenen Bauern in Gang setzen. Nach dem Abtausch der Läufer einschl. dem Abtausch des Freibauern auf b2 spielte Andreas das verbliebene Turmendspiel „wie an der Playstation“. Es war meisterlich, wie er seinen Turm aktiv platzierte, einerseits um seine eigenen Bauern zu unterstützen und andererseits, bei Verteidigungszügen des Gegners, einfach weiter(e) Bauer(n) „abzuräumen“. Wenn ich das Testheft zu Eröffnungen bei Hans erwähnt habe, gibt es gleiche Aufgabenhefte für Endspiele und hier wären auch nahezu 100 Punkte -wieder symbolisch- für die Turmendspielführung zu vergeben.

Unglückliche Niederlage in der Schwabenliga I gegen starke Königsbrunner 3,5:4,5 verloren!

Es war von Anfang an klar, dass es gegen die Königsbrunner schwer werden würde, zu gewinnen. Zunächst gilt der Dank unseren Ersatzspielern, die die erste Mannschaft nicht nur ergänzen, sondern sich immer wieder als starker Rückhalt zeigen. Dass an jedem Brett sowohl gewonnen wie verloren werden kann, liegt in der Natur der Sache, nur haben wir Ersatzspieler, die jederzeit für Punkte gut sind. So konnten wir guten Mutes in das schwierige Match gehen.

Lorenz ging es an Brett 4 entsprechend vorsichtig an und machte gegen „Meister“ Friedrich nach der Eröffnung Remis, bevor beide Parteien am Scheideweg standen, welcher Plan für aktives Spiel bzw. für die entsprechende Verteidigung gewählt würde.

Helmut an Brett 5 stand nach guter Eröffnung plötzlich deswegen schlechter, weil sein Gegner ohne Gefahr die lange Rochade wählen konnte und selbst auf die weiße Königsstellung enormen Druck in der g- und h-Linie und der langen Diagonale von Lb7 aufbauen konnte. Die Partie ging verlustig.

Andreas ging es leider nicht besser: er übersah in der Eröffnung einen notwendigen Entwicklungszug, um die schwarzen Bauern am Vormarsch zu stoppen und sah sich danach zwei verbundenen Freibauern gegenüber. Der Versuch, die beiden Bauern mit einem Läufereinschlag aufzulösen, ging schief, da Schwarz nebenbei auch noch Familienschach kontern konnte und zugleich, bei Nichttausch der Damen, der Turm auf a1 ungedeckt hing.

Kevin an Brett 3 konnte mit einer tollen Angriffsstellung glänzen: er konnte zum einen den schwarzen König in der Mitte festhalten und zum andern sämtliche Leicht- und Schwerfiguren entwickeln, während Schwarz keine Möglichkeit mehr mehr hatte, die eigenen Figuren vernünftig zu entwickeln und dem eigenen König zu schützen. Es war schlichtweg eine perfekte Angriffsstellung, auch wenn die Eröffnung die überlegene

Als dann Hans ein strategisches Handgemenge an Brett 2 verlor, nachdem Hans eine schnellere Entwicklung des Damenflügels ausgelassen hatte und sich sein Gegner sehr geschickt und gekonnt gegen die direkten und indirekten Angriffe verteidigte, wurde der Zwischenstand „eng“.

Die drei verbliebenene Partien waren somit das berühmte Zünglein an der Waage:

Zum ersten machte Stefan in seiner positionell schön geführten Partie mit gesicherter Königsstellung und gedecktem Freibauern mächtig viel Druck. Um diesen Druck aufzuhalten, opferte Weiß einen Springer. Nur nutzte Stefan dann die freigewordenen Felder äußerst wirksam aus und konnte zunächst mit einer Fesselung mit dem schwarzfeldrigen Läufer eine Qualität gewinnen, um dann mit Damentausch in ein leicht gewonnenes Endspiel abzuwickeln. Dies war technisch eine sehr feine Klinge.

Zum zweiten zeigte Manuel seine kämpferische Klasse und konnte mit einem geschickten Opfer ein für ihn günstiges Endspiel mit aktiver Dame plus Leichtfiguren gegen Türme plus Leichtfiguren erreichen. Es kam dann zwar zum Rück-Abtausch der Dame gegen einen Turm gegen Springer, nur waren dafür die Freibauern von Manuel einen Zug schneller als die Freibauern des Gegners auf dem Umwandlungsfeld. Dies führte zu einem unwiderstehlichen Mattangriff gegen den eingesperrten weißen König.

Damit stand es vor der letzten Partie am Spitzenbrett 3,5:3,5:

Lukas spielte eine Eröffnung mit einer offenen Trennungslinie (d-Linie) und leichtem Raumvorteil für Lukas. In einer für den Kommentator zu komplexen Stellung, -irgendwie hingen wechselseitig mehrere Leichtfiguren bzw. wurden mit Zwischendrohungen entlastet-, also in einer sehr komplexen Stellung führte die „Auflösung“ der Stellung zu einem noch komplexeren Endspiel mit Dame gegen drei Leichtfiguren. Leider konnte Lukas die drei Leichtfiguren nicht daran hindern, sich nach und nach zu entwickeln und dann im Zusammenwirken die rückständigen Bauern von Lukas auf dem Damenflügel zu erorbern. Somit konnte sich Schwarz einen Freibauern auf dem Damenflügel verschaffen und zugleich ein etwaiges Dauerschach verhindern.

Im Ergebnis aller Partien war es eine unglückliche Niederlage, da insbesondere der große Kampf an Brett 1 auch ein Remis Wert gewesen wäre, nur „hätte“ und „wäre“ sind nicht zählbare Helfer.

Erfolgreicher Auftakt in der Schwabenliga I gegen Bad Grönenbach 7,5:0,5 gewonnen!

Wie jedes Jahr, ist der Saisonauftakt besonders spannend? Beim Einzug der Gladiolen zeigt sich eine erste Tendenz, wer wie gut in Form ist und wie sich die neue Spielaufstellung bewährt? Gerade gegen einen Aufsteiger ist die Einschätzung dann umso offener, weil man die Spieler der neuen Mannschaft noch weniger gut kennt.

An diesem ersten Spieltag der neuen Saison konnten gleich zu Beginn an allen acht Brettern gute Eröffnungsstellungen angeschaut werden, die solide waren und meist als leicht vorteilhafter für die Spieler von Klosterlechfeld auf den ersten Blick wirkten. Mit einer ersten Stellungseinschätzung ist natürlich keine Prognose für den Spielverlauf möglich, nur war es erfreulich, dass unsere Spieler das jeweilige Potential der Stellungen überwiegend für sich nutzen konnten.

Jonathan bewies, dass eine lange Rochade, die sein Gegner gewählt hatte, für einen Königsangriff besonders anfällig ist, vor allem dann, wenn zur Entlastung kein eigener Gegenangriff aufgebaut werden kann. Sein Gegner gab in aussichtsloser Stellung auf, nach der Turm von Jonathan in der a-Linie durchgedrungen war und mehr oder weniger nur noch der nackte König gegen die Angriffsfiguren stand.

Helmut spielte Remis, nachdem er in der Eröffnung zunächst ein Tempo hergab und leicht unter Druck kam. Sein Gegner tat es im jedoch nach und nahm seinerseits durch einen Tempoverlust Druck aus der Stellung. Man einigte sich auf ein Remis.

Lukas spielte am ersten Brett positionell sehr stark in einer Nebenvariante von Französisch und konnte dank der überlegenen Stellung mit dem zentralen schwarzen Läufer einen wichtigen Bauern gewinnen, indem er auf der langen Diagonalen mit einer Mattkombination drohen konnte. Nach dem Bauerngewinn war zugleich die weiße Stellung auch positionell „zerstört“. Weiß gab auf.

Lorenz konnte sich ebenfalls in einer von Schwarz abgewandelten Pirc-Variante eine positonell vorteilhafte Stellung erarbeiten, indem er einerseits auf dem Damenflügel in der offenen c-Linie besser stand und diese zu erorbern droht und andererseits konnte er die schwarzen Springer „hochnotpeinlich befragen“. Letztlich opferte sich einer dieser Springer gegen zwei Bauern, nur waren die positionellen Probleme von schwarz weiterhin ungelöst, u. a. ein rückständiger Bauer auf e7, so dass Lorenz die Mehrfigur sicher verwerten konnte.

Stefan konnte zunächst den schwarzen König in der Mitte festhalten. Erstaunlicherweise reichte diese Tatsache alleine nicht zum sofortigen Sieg, nur war es für Stefan sehr angenehm, dass er die gegnerische Stellung fortdauernd „kneten“ konnte. Auch hier war die dauerhaft positionelle Überlegenheit der Schlüssel zum Sieg.

Bei Wolfgang war es ähnlich, wo er eine fortdauernd vorteilhafte Stellung nach und nach in einen Sieg umsetzen konnte. Der Berichterstatter hat leider nicht gesehen, wie dann die Partie zu Ende ging.

Hans spielte an Brett 2 gewohnt und gekonnt positionell und konnte dann die schwarze Stellung aushebeln, wenngleich auch solche nach klarem Muster herausgespielten Position erst noch siegreich umgesetzt werden muß, wie die Analyse nach dem Spiel zeigte.

Kevin hatte in einer englischen Eröffnung eine leichte strategische Überlegenheit erzielt und konnte dann in der Zeitnotphase seine vorteilhafte Stellung klar zum Sieg führen, indem er die Qualität gewann. Hier war -siehe Kommentar zur Partie von Hans- nur die schachliche Aufgabe, den richtigen Hebel in geschlossener Stellung zu finden. Hier war es sein guter Springer gegen den schlechten Läufer, ein geschwächter Bauer auf g4 und die aktivere Stellung.

Alles in allem war es ein sehr gelunger Auftakt, vor allem wenn wir ein Jahr zurückblicken. Wir wissen, dass eine Schwalbe noch keinen Sommer macht und zugleich ist sehr motivierend, wenn eine Mannschaft spürt, dass es gut läuft.

Versöhnlicher Saisonausklang gegen SGA und TSV LL

Die 1. Mannschaft trat in der letzten Runde am 10. April 2011 in der Schwabenliga I gegen
SGA an. Da man die wichtige Runde davor gegen den potentiellen Mitabstiegskanditaten
Königsbrunn gewonnen hatte, war in der Schlußrunde für (bzw. dann genauer gegen)
Klosterlechfeld das Risiko, doch noch auf einem Abstiegsplatz zu „landen“, sehr gering.

Hans und Lorenz machten an Brett 1 und 2 schnelle Salonremisen.

Dennis spielte souverän und konnte ein brachiales Opfer seines Gegners als klaren Fehler
nachweisen; dessen latente Angriffs- bzw. Dauerschachdrohungen verliefen nach einer
klugen Verteidigung schnell im Sande.

Lukas hatte eine komplexe Stellung, bei der er mit einer Bauernmehrheit bzw.
Bauernwalze gegen die Mehrfigur des Gegners hätte drohen können, nur hatte er in dieser
Phase das Stellungspech, dass er die Bauern auf dem Damenflügel schnell aufgeben
mußte. Lukas spielte dann das verbleibende Bauernendspiel auf dem Königsflügel gegen
den Mehrspringer des Gegners so geschickt, dass der letzte Bauer des Gegner aufgelöst
werden konnte. Ein schönes Kampfremis.

Weniger Glück hatte unser Käpt’n Stefan, der sich zwar äußerst zäh in einer gedrückten
Stellung verteidigte, nur nach dem erzwungenen Generalabtausch der Türme und
Leichtfiguren blieb dem Gegner ein Läufer mehr.

Dafür war es bei Helmut genau umgekehrt: nach einem klugen Abtausch Läufer gegen
Springer, der seinem Gegner im bevorstehenden Springerendspiel einen Doppelbauern
„verpaßte“, und dem Abtausch der Türme in der einzig offenen Linie zeigte sich, dass ein
Doppelbauer im Bauernendspiel auf Dauer ein Nachteil ist, den Helmut klar nachwies; er
konnte mit seinem König im richtigen Augenblick ins gegnerische Bauernlagen eindringen.

Die mutigste Angriffspartie spielte Karsten, der sich zwei verbundene Freibauern sicherte,
indem er in die Angriffsdrohungen von Weiß hinein seinen Läufer von der Königsdeckung
abzug und dafür mit La4 seinen Freibauern b3 und c2 weiter verstärkte. Als ich als
Zuschauer den Zug La4 sah, wollte ich schon laut „Bo-Äh!!“ ausrufen; das war der frechste
Zug der ganzen Saison. Obwohl der Turm auf h8 einfach hing, war seine Gegendrohung,
entweder mit Dd1 ein Grundreihenmatt im Gegenzug zu erzwingen oder bei Verteidigung
dieser Drohung die beiden Bauern „durchzupressen“, auf Dauer unhaltbar. Es war eine
großartige Abwägung von Chance und Risiko, da niemand von uns alle möglichen
Varianten nach La4 durchrechnen kann, nur diese Dauerdruck ist für einen Verteidiger
sehr schwer auszuhalten.

Die schönste Partie des Tages spielte Alexander Billing: es war eine Partie wie aus einem
Guß: Zunächst die klare Eröffnungsstrategie, die dann mit einem Bauernopfer dazu führte,
dass Schwarz seine Entwicklung nicht „normal“ fortsetzen konnte. Es folgte konsequent
das Eindringen der weißen Dame über die weißen Felder, wobei zugleich Schwarz
künstlich „rochieren“ mußte. Als sich der schwarze König doch irgendwie retten konnte,
spielte Alexander das Endspiel technisch brilliant, indem er sich mit einem forcierten
Damen- und Turmtausch einen entfernten freien Bauern in der h-Linie sicherte, während
sein König in der c-Linie stets im Quadrat des freien f-Bauern des Gegners blieb. Schwarz
mußte daher für den h-Bauern seinen Läufer geben und der Mehrspringer „kümmerte“ sich
technisch sicher um die beiden Bauern des Gegners auf dem Damenflügel.

Die Endtabelle zeigt uns auf Platz 3 der Schwabenliga I, nur wenn wir gegen die SGA
verloren hätten, hätte wir genau so viel Punkte gehabt wie Platz 7, wenn auch mit
besseren Brettpunkten. Es zeigt nur, wie nah dieses Jahr die Mannschaften beieinander
waren. Allen unseren Spielern, die hart für uns gekämpft und viele schöne Partien, -die
„häßlichen“ Partien wollen wir zum Saisonausklang vergessen- gespielt haben, sagen wir
herzlichen Dank für Euren kreativen Einsatz.

Schade ist, dass Mering mit dem besten Brettpunktergebnis aller Mannschaften den
Aufstieg knapp verpaßte, so sehr wir den Schachfreunden von Kaufbeuren den Aufstieg
auf der Ziellinie gönnen und herzlich gratulieren.

Am 16. April fand dann noch das mittelschwäbische Mannschaftspokal-Endspiel in der
Allianz-Arena äh in der Hacker-Pschorr-Anlage des TSV Landsberg am Lech. Die
Räumlichkeiten sind dort fürs Schachspielen die besten im ganzen Landkreis.

Lorenz stand auf Brett 2 in der Eröffnung gedrückt, nur durch die Entlastung mit
Figurenabtausch und dem geschlossenen Charakter der Stellung blieb die Remisbreite
gewahrt.

Am Spitzenbrett konnte sich Hans einen leichten Stellungsvorteil mit seinen beiden
starken Läufern und seinem gedeckten Freibauern herausarbeiten, nur war nicht zu
sehen, wie man mit dem König in die gegnerische Stellung eindringen kann. Remis.

Karsten spielte an Brett 4 wie schon in der letzten Mannschaftsrunde ein starke
Angriffspartie, die mit einem Ablenkungsopfer zum Damengewinn führte. Hier hatten beide
Spieler die gleiche Idee, die jeweilige Fianchettostellung, -Weiß mit Lh6 und Schwarz mit
Lh3-, zu „befragen“. Im Ergebnis war die Stellung von Karsten nachhaltiger, als er nach
Tf1 – Tf2 den Bauern f4 bis nach f6 bringen konnte, was den Mattangriff auf den
schwarzen Feldern erst ermöglichte.

Kevin auf Brett 3 spielte eine französische Partie, bei der er sich am Damenflügel, wie
kürzlich Karsten, zwei verbundene Freibauern auf c4 und b3 sichern konnte. Es war
technisch beeindruckend, wie er zunächst die einzig aktive Verteidigugsfigur, einen
schwarzen Turm abtauschte. Während ich mir als Zuschauer überlegte, wie man mit einer
Königswanderung die beiden Freibauern unterstützen könnte, wählte Kevin die direkte Art:
Der Springer wanderte von a5 über c6 nach b4 und dort nach a2 und nach erzwungenen
Zügen des Gegners war die Bahn für den c-Bauern frei. Schach ist (manchmal) so
einfach.

Damit hatte Klosterlechfeld den mittelschwäbischen Mannschaftspokal drei zu eins
gewonnen.

SK Klosterlechfeld I – Schachges. Augsburg 1873

Heinrich Laurentius