Versöhnlicher Abschluss in der Schwabenliga I

gegen Kempten 6 : 2 gewonnen!

Bei Kaiserwetter fuhren wir zum Abschluss der Mannschaftssaison 2014/2015 nach Kempten. Das herrliche Bergpanaroma im Alpenvorland ist auch ohne Schach eine Reise Wert.

Unser Käptn hatte die Wichtigkeit des Matches im Einladungs-Email bei unserem Tabellenstand klargemacht, da bei einer Niederlage noch die latente Gefahr des Abstieges bestehen konnte. Es war ja eine sehr enge Saison.

Wenn wir verlören und Königsbrunn unentschieden spielen würde, dann hätten am Ende des Tages vier Mannschaften 5:9 Mannschaftspunkte und würden sich ggf. den siebten Platz „teilen“. Dass sollten wir vermeiden!

An Brett 1 spielte Alexander in der Eröffnung gewohnt sicher und hatte leichten Stellungsvorteil, der jedoch gegen seinen starken Gegner am Spitzenbrett zu keinem wesentlichen Vorteil führte. Die Spieler einigten sich auf Remis.

Helmut an Brett 7 versäumte eine Abwicklung im Mittelspiel, bei der er einen Bauern hätte gewinnen können, wie ihn sein Gegner in der späteren Analyse zeigte. Das Spiel verflachte und auch dort führte die Stellungsgleichheit zum Remis.

Georg spielte an Brett 3 sehr engagiert auf Angriff, wobei sein Gegner zunächst alle Drohungen abwehren konnte. Sein Gegner wählte dann zu guter letzt einen fehlerhaften Verteidigungszug, was Georg einen Qualitätsgewinn brachte, den er sicher zu einem Sieg ummünzte.

Lorenz an Brett 5 hatte eine ungenaue Zugfolge in der Abwicklung am Damenflügel gewählt, was seinem Gegner erlaubte, ständig seine Bauern zu belagern. Lorenz konnte dann aber einen Generalabtausch herbeiführen, bei dem das entstehende Turmendspiel auf beiden Seiten schwache Bauern hatte. Remis.

Besser machte es Stefan an Brett 4, der einen aggressiven Angriff seines Gegners gekonnt abwehrte. Durch die Opfer kam es dann zu einem Endspiel, wo sein Gegner Dame und Springer hatte, während Stefan mit zwei Türmen, Läufer und Springer mächtig Gegendruck erzeugte. Ein in allen Phasen der Partie überzeugender Sieg.

Karsten an Brett 6 kämpfte in schwieriger Stellung gegen einen Freibauern, der schon auf die sechste Reihe vorgerückt war. Durch geschickte Turmschachs löste er zwei Probleme mit einem Schlag: 1. Der Freibauer wurde beseitigt. 2. Das verbleibende Turmendspiel mit einem Bauern weniger war klar Remis, da die Bauern nur auf dem Damenflügel waren. Das war ein toller Kampf mit einem verdienten Remis.

Damit hatten wir unser Mindestziel schon erreicht, da mit vier Brettpunkten zumindest ein Mannschaftsremis sicher war. Dieses Ergebnis kannten wir im Verlaufe dieser Saison zur genüge.

Jonathan an Brett 8 zeigte den gleichen Kampfgeist wie Karsten. Jonathan verlor zunächst einen Bauern, nur konnte er später eine Figur erobern. Die Mehrfigur führte er mit seinen Bauern im Turm- und Figurenendspiel ganz sicher zum Sieg. Das war ein hart erkämpfter Sieg und umso schöner war dieser Erfolg.

Hans an Brett 2 hatte eine schöne Angriffsposition gegen den langrochierten weißen König. Zugleich musste er vorsichtig agieren, da dafür sein eigener König nicht rochieren konnte und der König in der Mitte ist stets auch eine Gratwanderung. Da sein Gegner kaum mehr Zeit hatte, kam in der sehr komplexen Stellung ein entscheidender Fehler hinzu. Ein sehr schön herausgespielter Sieg.

Im Ergebnis ist Kempten in diesem Mannschaftskampf unter Wert geschlagen worden, da wir heute in den entscheidenden Stellungen meist das Quentchen Glück hatten. Zugleich steckt im Wort „Glück“ das Tunwort „gelingen“, und heute sind uns in Summe die Partienanlagen so gelungen, wie wir’s uns vorgenommen hatten.

In diesem Sinne bleibt uns nur, den Schachfreunden von Memmingen zum verdienten Aufstieg zu gratulieren, da die Memminger in dieser Saison am meisten gelungen ist und wir wünschen dem Aufsteiger, sich in der Regionalliga zu etablieren.